David Jimenez
Mut zur What
Das erste Mal, als ich etwas über den Wettbewerb hörte, dachte ich »Mut zur was?«, weil ich nicht verstanden habe, um was es ging. Später, als ich die Teilnahmebedingung las, habe ich die Bedeutung dieser drei Worte verstanden. Manchmal brodeln wir innerlich und besitzen Mut, aber wir sind uns nicht sicher, wie wir diese Wut umwandeln sollen, da wir keinen geeigneten Weg finden und eher dazu geneigt sind zu tun, was die Massen zu tun.
Ecuador
2015
Laura Markert
Bezahlt mich wie einen eurer Cis-Typen
Das Plakat zeigt eine feministische Forderung als gemeißelte Steintafel, greift die Bildsprache von Mahnmalen auf und verleiht dem Protest gegen den Gender Pay Gap – der noch immer bei 16 % liegt – eine ungewohnte Schwere. Vielleicht müssen wir unsere Forderungen erst in Stein meißeln, um endlich gehört zu werden?
Wirklich in Stein gemeißelt wurde dafür die die eigens gestaltete Display-Schrift »Friedländer« – inspiriert von einem frühen Entwurf der Gestalterin Elisabeth Friedländer, einer der ersten Schriftgestalterinnen Deutschlands.
Deutschland
2025
David Chénière
Ego
Robuster Individualismus ist in unserer Zeit eine häufige Erkrankung. Er ist mit Selbstsucht verbunden und hat viele negative Konsequenzen auf allen Ebenen. Übermäßige Selbstanbetung führt dazu sich gegenseitig zu ignorieren; jeder sieht seine eigenen Interessen ohne Rücksicht auf das Gemeinwohl, während wir in einer Welt leben, in der wir zunehmend voneinander abhängig sind.
Um diese Idee zu illustrieren, habe ich ein ikonenhaftes Bild der reinen Schönheit gewählt und dieses gründlich verändert, um etwas Ungeheuerliches zu entwerfen. Der Nabel ist das Zentrum jedes Einzelnen und diesen in die Mitte des Gesichts einer Venus zu verschieben, drückt das Ungleichgewicht aus, das wir „Nabelschau“ nennen.
Frankreich
2014
Mohammad Mehdi
Vergewaltigung
Jeden Tag werden Frauen Opfer von Übergriffen und sexueller Gewalt. Oft bleiben sie aus Angst vor falscher Justiz stumm.
Iran
2018
Piotr Depta-Kleśta
Ecce Homo
Dieses Poster thematisiert den modernen Menschen. Wir sind so sehr im Virtuellen.
Polen
2017
Johannes Nathow
Buck the system!
Posters are made to transport certain information. Nowadays the free or politically motivated posters are decreasing. What we are left with are rejoicing advertisements and cheap ampaign slogans. My poster deals with this subject matter. Ambiguously arranged typography prompts to leave the everyday comfort zone behind and begin to challenge the information and pictures we are fed.
Deutschland
2012
Yuese Chen
Love me, set me free
Do not make meticulous care to be their cage.
China
2012
Matthias Diedrichs
Pure life
Nestlé ist Branchenführer im riesigen Markt der Flaschenwasser-Hersteller. Entgegen ihrem Image als umweltbewusster und ressourcenschonender Trinkwasserversorger, kauft Nestlé Nutzungsrechte an Wasservorkommen für wenig Geld, schließt die lokale Bevölkerung vom direkten Bezug der Ressource aus ‒ nur um ihnen anschließend das selbe Wasser, verpackt in Plastikflaschen, wieder zu verkaufen.
Dies alles geschieht zudem ohne Rücksicht auf die Umwelt, Beispielsweise wenn das Unternehmen die Quellen zusätzlich anbohrt um mehr Wasser als auf dem natürlichen Wege zu gewinnen. Dabei trocknen ganzen Landstriche aus, Ernten bleiben aus, ganze Ökosysteme sterben und Quellen haben keine Zeit sich wieder zu regenerieren.
In dem Bewusstsein, dass wahrscheinlich bereits 2025 ca. 3 Milliarden Menschen unter Wassermangel leiden werden, treibt Nestlé die Privatisierung und auch Monopolisierung dieser wichtigen Ressource stetig voran. Leider wird über dieses Thema nur sehr wenig berichtet und gesprochen.
Für mein Plakat habe ich das Logo von Nestlé der Realität angepasst, und den Slogan von „Good Food, Good Life“ zu „Control Water, Control Life“ umgewandelt. Wer das Wasser kontrolliert, kontrolliert das Leben.
Deutschland
2011
Lena Weber
Große Augen, kleine Nase, Filterblase.
Die eurozentrisch-basierten Beautyfilter auf z.B. Instagram oder TikTok verhelfen nicht nur zu einem klaren Hautbild und digitalen Make-Up, sondern „korrigieren“ nicht europäische Features in kleine Nasen, große Augen, hohe Wangenknochen und sogar einen automatisiert helleren Hautton. Damit wird der eurozentrische Bias von global akzeptierten Schönheitsidealen nicht nur aufrecht erhalten, sondern Diversität digital wegretuschiert.
Deutschland
2023
Vincenzo Fagnani
The capital
Das Ende einer Ära, geschildert durch den Sturz eines besiegbaren Superhelden.
Eine Ikone des 20. Jahrhunderts zeigt seine visuelle Kraft zum letzten Mal vor dem Absturz.
Ein Logo im Moment verewigt, das bedeutet Veränderung.
Deutschland
2013
Andrew Lewis
Tired
Kanada
2010
Lennart Hoes
Die Zähne zeigen
Die Idee war, einen positiven Gesichtsausdruck, bei dem man die Zähne sieht, zu zeigen, weil es Mut braucht dies zu tun. Haben Sie schon einmal versucht stumpf Ihre Zähne zu zeigen, um etwas zu erreichen? Meistens ist es die Mühe wert.
Deutschland
2014
Lex Drewisnki
Police
Ein Plakat gegen zunehmende Polizeibrutalität.
Deutschland
2017
Fabiola Vera
Hunger
Hunger is a social problem that exists throughout the world, physically and mentally. Mankind not only needs money to live, you need it for food, to survive, to feed the soul of motivation and to succeed. You need food to protect your family from disease. Without food mankind has no sense to survive in this globalized world of the wealthy.
Mexiko
2012
Finn Reimer
Wir sind das Volk
Eine politische Parole, die während der Montagsdemonstrationen 1989/1990 als Sprechchor gerufen wurde, um gegen die DDR-Regierung zu protestieren.
Heutzutage nutzt die breite Masse hauptsächlich das Internet als Mittel zu Protest und Meinungsäußerung. Über Online-Petitionen, Kommentarspalten und Like-Buttons findet jederzeit und unmittelbar Einflussnahme aller Art statt. Das Plakat visualisiert mithilfe einer Menge von Mauszeigern diese veränderte Form der Demonstrationskultur und zeigt so, wie sich mithilfe des Internets aus einer Vielzahl von Einzelpositionen ein Meinungsbild formt.
Deutschland
2017
Jouri Toreev
Tolerance
Du lebst unter Menschen. Fühlst Du Dich verletzt, wenn Du nicht für das akzeptiert wirst, was Du bist? Jeder von uns kann ein Opfer intoleranter Einstellung anderer werden. Überdenke Dein Leben indem Du Dir folgende Frage stellst: Füge ich anderen Menschen Schaden zu und sorge dafür sich unwohl zu fühlen?
Weißrussland
2013
Leandra Kleber
In deinem Kopf
Diese kleine Stimme im Kopf, der wir naiv vertrauen, weil wir denken, dass es unsere eigene sei. Die weiß was wir wollen, was wir brauchen, was richtig und falsch ist. Haben wir doch scheinbar selbst unsere Meinung anhand der „unabhängigen“ und „seriösen“ Informationsquelle Facebook gebildet. Manipuliert und blind sehen wir uns in unserer Algorithmusschleife immer wieder bestätigt.
Aber wer benutzt eigentlich noch Facebook?
1,4 Milliarden tägliche, 2,2 Milliarden aktive Nutzer. Das ist weit über ein Viertel der Weltbevölkerung, in Europa und den USA ist es über die Hälfte der Einwohner (Stand April, Q1 2018). Dieses enorme Machtpotenzial wird natürlich neben den kommerziellen Aspekten für politische Propaganda und Manipulation missbraucht.
Deutschland
2018
Elina Pyrohova
Privacy?
Das Aufblühen der sozialen Medien hat zu einer globalen Verschiebung in der Wahrnehmung der Privatsphäre geführt. Im Alltag normalisiert, lassen uns ständige Verletzungen der Vertraulichkeit fragen, wo die Grenze ist, die das Private vom Öffentlichen trennt. In diesem Strudel des Zweifels und der Vorsicht spüren wir immer und überall die ständige Präsenz von jemand anderem. Jemandem, der uns beobachtet.
Ukraine
2021
Elmer Sosa
Female Genital Mutilation
Despite years of globalization, the genital female mutilation, it still continues as a ritual of great importance in countries in africa, some of them in the middle east, in communities of asia, north america, latin america and europe.
The rights of women are violated since their childhood, inherits the girl, by a single tradition; death disease chronicles, psychological trauma, countless irreversible damage for life.
This poster requires a high female genital mutilation stop, and women have the right to decide on her body, on her way of thinking, and about their well-being, fortunately, mexico is a country that no count with alarming number in this mutilation genital ritual, and not to suffer this problematic in mexico don´t forced us to limit ourselves to do not demonstrate this problem, this poster is a cry of support for them, the women who have been mutilated and at the same time a protest cry for those who are still practicing this action.
Mexiko
2011
Victor Santos
Cannibal Economy
The motive: the periodical capitalist crisis dramatic shows, that for this profit economic system of the human being is disposable, the life of millions is a throwaway to “save” a tiny group of banks and companies.
Mexiko
2012
Trix Barmettler
MutWut?! Eine Grafikerin verliert ihre Objektivität.
Diagnose.
Switzerland
2015
Martin Rybacki
Truth
Eine Person ist sichtlich nervös und sogar erschrocken vor dem, was sich nach dem Öffnen der Verpackung da auf dem Tisch offenbart – so sehr, dass sie es kaum wagt hinzuschauen. Meine Idee befasst sich mit dem Individuum und seinem Widerwillen und seiner Angst davor, persönliche Verantwortung für die (oft brutale) Wahrheit im eigenen Leben zu übernehmen. Die Gelegenheit für diese Verantwortung offenbart sich nicht nur in schwierigen, sondern ebenso in scheinbar trivialen Momenten. Ich glaube daran, dass es schlimme individuelle und globale Folgen hat, wenn man sich dieser Verantwortung der Wahrheit gegenüber entzieht.
Deutschland
2017
Daniela Müller
Tonspur
Ein Marderhund, lebendig gehäutet in einer Pelzfarm: Seine Schreie von einer Tonaufnahme isoliert und visualisiert.
Deutschland
2016
Rahul Nair
Commitment
Every day we have to make many decisions of varying importance. Thanks to e-mail and social media, we are flooded with information and a multitude of more choices. So how can we make the best decision? Do we have the courage to commit ourselves to a decision? Or should we postpone, or even just ignore it? Perhaps with a self-justification that ‘maybe’ a better choice may present itself in the future? This solution seems simple enough for us but yields no added value to the people affected, or does it? For my part I can say that it even pisses me off major league. A ‘maybe’ in itself is not evil and often essential. But it has mutated into a state of mind and a justification towards inaction. Beyond a doubt, this is dangerous. So snap out of lethargy and indifference, make a stand for things that matter and start committing yourselves to your convictions.
Deutschland
2012
Markus Stumpf
Wie sind Sie auf dieses Plakat gestoßen?
Ein Plakat, auf einer Littfasssäule klebend, in irgendeiner Stadt. Ein JPG, auf einer Website eingebettet, irgendwo im Internet. Eine zufällige Begegnung – oder vorherbestimmt durch jene mathematischen Codes, die uns auf Facebook, Google & Co. personalisierte Welten einrichten?
Deutschland
2017
Sarah Göbels
Tolerated
Toleranz ist ungleich Akzeptanz.
Sie erfordert keinen Respekt, Empathie oder Perspektivwechsel, sondern verweist auf ein Machtgefälle.
Die tolerierte Person wird zum Schweigen gebracht. Sie ist abgestempelt.
Deutschland
2018
Łukasz Chmielewski
Mommy, look!
Unser Wissen entsteht durch Bildung. Ist unser Wissen gering, dogmatisch oder der von Stereotypen geprägt, tendieren wir dazu die Welt auf beschränkte, einfältige Weise zu erleben. Umso weniger wir kennen, umso weniger können wir erkennen – einfache Verhältnisse, einfache Lösungen, einfache Ziele.
Ein ungeschliffener Verstand wird oft als kindlich empfunden. Andererseits kann ein unverdorbener, klarer Blick die Offensichtlichkeit unserer Irrwege aufzeigen, genauso wie die Ambiguität der Realität an sich.
Die Botschaft dieses Plakats scheint offensichtlich ökologisch. Der Betrachter wird in die Rolle eines Kindes versetzt, das gelernt hat, dass Bäume groß sind und draußen wachsen …
Nichtsdestotrotz wollte ich auf weitergehende Probleme aufmerksam machen. Wollen wir die Welt wirklich so wie sie ist unseren Kindern überlassen? Ist dies Erbe oder Erbschuld?