Peer Hempel
Brauner Star
Rechtspopulistische Parteien haben sich fast europaweit etabliert. Sie sind die Stars der einfachen Antworten. Dieses Plakat ist ein Aufruf: Vertraut nicht blind!
Deutschland
2019
Michelle Mechler
Wie gemalt
Das Ziel von Wie gemalt ist es, Bewusstsein für häusliche Gewalt zu schaffen und zum Nachdenken über ihre Komplexität anzuregen. Dazu zeigt es eine scheinbar idyllische ’Mutter-Vater-Kind‘- Szene im Stil einer kindlichen Buntstift-Zeichnung, die durch subtile Details auf eine bedrückende Realität schließen lässt.
Deutschland
2025
Mycha Schekalla
Sakral
Des Priesters Penis schlängelt sich in trügerischer Frömmigkeit um sein Obdach. Es deckt Täter, verschleiert Straftaten und unterdrückt seine pilgernden Opfer. In fauler Unschuld predigt es ein altes Konzept von falscher Fürsorge und sicherer Verdammnis. Befreie dich von aller Sünde und empfange den Samen Gottes, damit er in dir Wurzeln schlägt.
Deutschland
2019
Lex Drewinski
Kein Titel
Das Poster richtet sich gegen Tierquälerei. Während der Wolf für Tiere im Allgemeinen steht, symbolisieren die Tanzschritte die Leichtigkeit und den Zynismus mit welchem der Mensch dies tut.
Deutschland
2014
Benjamin Rein
Facepunch
What are you doing in the front of your computer?
Chatting with people you don’t know?
Get the hell out of here and meet your real friends!
Deutschland
2011
Javier Pérez
Die Grausamkeit der weiblichen Beschneidung
Die weibliche Beschneidung stellt eine schreckliche Situation für Frauen dar, besonders in Afrika.
Bei dieser Prozedur werden Messer, Rasierklingen und Scheren benutzt.
Ecuador
2013
Simone Karl
Bügeln und gebügelt werden
Trotz großer Fortschritte in der Gleichstellung zwischen Mann und Frau, wird eine Frau im Alltag, bei der Planung von Zukunft und Karriere oder im familiären Kreis oft mit veraltetem Geschlechterdenken konfrontiert und degradiert.
Das Plakat ist ein Wortspiel mit sexistischen Elementen, das eine Frau auf die Rolle der Hausfrau und die eines Sexobjekts degradiert. Das Plakat „Bügeln und gebügelt werden“ ist eine überzeichnete Konfrontation mit dem oft immer noch abfällig bewerteten Leben einer Frau.
Die Frau bügelt brav die Wäsche und gleichzeitig wird durch ihre nackten Brüste angedeutet, dass sie jederzeit gebügelt werden kann. „Gebügelt werden“ ist eine Mundart, die im Deutschen für „Durchgenommen werden“ steht.
Deutschland
2014
Niklaus Troxler
Schwarzmalerei
Schweiz
2010
Götz Gramlich
Zwischen den Zeilen
Deutschland
2010
Michael Allocca
Alles rechtens. Alles sauber
Machen Sie sich keine Sorgen. Sie können sich darauf verlassen, dass man in deutschen Behörden und Ämtern mit absoluter Gründlichkeit und Ordnung seiner Arbeit nachgeht. Alle Arbeitsabläufe werden wie vorgeschrieben eingehalten, so dass eine vorbildliche Archivierung sämtlicher Akten und Unterlagen garantiert werden kann.
Deutschland
2013
Laurent Schmit
Natur Gefahren
Die vordergründige Bedeutung des Posters ist die Umweltverschmutzung – im Speziellen die Verschmutzung durch Autoabgase. Die eindeutige Zweideutigkeit des Titels lässt keinen Zweifel aufkommen wer der « Böse » ist.
Luxemburg
2019
Moises Romero
Education for all
We need to find solutions for making sure that no children are excluded from schooling, educative systems, poverty alleviation, human rights.
Mexiko
2012
kikkerbillen
Libertas, Securitas, Justitia
“Libertas, Securitas, Justitia” lautet das Motto der EU-Grenzschutzagentur Frontex.
Ihre Einsätze im Mittelmeerraum sind völkerrechtlich bedenklich und reduzieren dieses Motto auf einen einzigen Begriff:
Sicherheit um jeden Preis.
Deutschland
2011
Niels Vrijdag
Borderline
Donald Trump hat über ein Jahr lang seinen Anhängern gepredigt, dass er eine große, große Mauer errichten werde im Süden und dass er dafür sorgen werde, dass Mexiko dafür bezahlt. Denn die “bad hombres” kämen in die USA und wollten nicht wieder gehen, also sei es nur angemessen wenn die Mexikaner die Rechnung übernähmen.
Mit einem simplen Eingriff in die Flagge der USA habe ich dieses Poster gestaltet, das Trumps ultimativen Monument der Xenophobie Tribut zollt.
Holland
2017
Kathrin Baumgartner
Lassen Sie Ihre Meinung raus
Jeder hat das Recht gehört zu werden. Geben Sie Ihrer Meinung einen „Grund“, um erzählt zu werden. Stehen Sie zu Ihrer Meinung auch, wenn sie nicht jeder akzeptiert. Sagen Sie, was Sie denken, auch wenn Sie die Zensur daran zu hindern vermag.
Italien
2014
Artur Steinke
Smartsucker
Mit unseren Smart Devices kriegen wir immer schnell Bestätigung. Doch dieser Feedback-Loop ist eine Falle. Be Independent, Be the Change.
Deutschland
2018
Alexander Richter
Aus den Augen, aus dem Sinn
Jährlich werden weltweit circa 35 Milliarden Tonnen Kohlenstoffdioxid freigesetzt. Dabei zählt China weiterhin zu dem Land mit den größten CO2-Emissionen. Danach folgen die Vereinigten Staaten, Indien, Russland, Japan und Deutschland. Doch was wir nicht mehr sehen, vergessen wir auch wieder.
Deutschland
2018
Christian Koerbel
Realitätsabgleich
Schneller! Wann sind wir endlich da?
Deutschland
2016
Fan Ou
Big Boss Day
Am 8. März ist der Internationale Tag der arbeitenden Frauen. Ein Tag der es einer jeden Frau erlaubt sich wie der Big Boss im Haus zu fühlen. Ich wollte mit diesem Plakat eine humorvolle Darstellung dafür finden, dass starke Frauen sich für Fortschritt einsetzen.
China
2017
Timo Meyer
Dumping tötet
Qualität hat ihren Preis. „Je billiger, desto besser“ entwertet Arbeit, Talent und gute Qualität der Produkte. Lebensmittel für ein paar Cent, ein T-Shirt für 5 und ein Logo-Design für 20 Euro – Verdrängungswettbewerb, Preisdumping (verbunden mit Lohndumping) tötet Qualität und Unternehmen.
Deutschland
2014
Designbüro Frankfurt
nein!
Lebensmittel in Deutschland sind zu billig (besonders im Vergleich zu anderen Ländern), dennoch gibt es Menschen die sich dauernd über die Preise beschweren.
– Sagt nein! zu ja!
Deutschland
2013
Dennis Fechner
Poster zur Steigerung der Wahlbeteiligung
Hauptbestandteil des Posters ist ein auffallend bunter Verlauf, welcher die Farben der Parteien enthält, die schon einmal in der Bundesregierung vertreten waren und wieder eine hohe Wahrscheinlichkeit hatten erneut in den Bundestag zu ziehen. Über diesem Verlauf ist das Wort „Wähl:“ zusehen, welches den Betrachter dazu auffordert wählen zu gehen und sich für eine der vielen Parteien zu entscheiden. Die Farbübergänge sollen außerdem die fließenden inhaltlichen Übergänge zwischen den Parteien darstellen, sowie die verschiedenen Parteiflügel mit ihren jeweiligen Ausrichtungen.
Deutschland
2018
Lewin Harnisch
Essen Sie die Reichen
Während die Schere zwischen Arm und Reich immer größer wird, erlangen die reichsten Prozente der Weltbevölkerung zunehmend mehr Einfluss und Macht. Das äußert sich nicht nur in einem finanziellen Ungleichgewicht, sondern auf allen Ebenen des gesellschaftlichen Zusammenlebens.
Gegen diese Ungerechtigkeiten gehen – gerade in Zeiten, in denen Donald Trump als „mächtigster Mann der Welt“ gilt – immer mehr Menschen auf die Straße. Ein Ausdruck dieses Widerstands ist der Slogan „Eat The [Filthy] Rich“, der seit der Französischen Revolution für den Kampf gegen übermäßigen Reichtum und Kapitalismus steht.
Deutschland
2025
Sébastien Marchal
Qatar 2022
Seit 10 Jahren werden in Katar die Infrastrukturen für die Fußballweltmeisterschaft gebaut. Seit 10 Jahren findet dort ein stilles Massaker statt: das Massaker an indischen, pakistanischen, nepalesischen, bengalischen und sri-lankischen Arbeitern, die unter fast sklavenähnlichen Bedingungen arbeiten müssen. Mindestens 6500 Arbeiter starben laut The Guardian auf diesen Baustellen.
Vor 42 Jahren schuf der französische Grafikdesigner Alain Le Quernec ein Plakat, um auf die Fußballweltmeisterschaft in Argentinien aufmerksam zu machen, wo die blutige Diktatur Videlas wütete. In Anlehnung an diesen früheren „Schandpokal“ und als Hommage an Alain habe ich seine grafische Idee heute wieder aufgegriffen, um dieses neue Massengrab anzuprangern, auf dem eine Party veranstaltet wird, mit der Komplizenschaft der FIFA und unserer Regierungen.
Frankreich
2021
Aurore Huberty
Wo die Wände aus Pappe sind
Dieses Plakat macht sichtbar, was die Welt oft zu verbergen versucht: Obdachlosigkeit, Slums und Favelas. Tausende solcher Orte existieren weltweit – von der Gesellschaft an den Rand gedrängt. Durch kräftige Farben und überlagerte Kompositionen rücke ich sie ins Licht – als Symbol für das enge, überfüllte Zusammenleben. Die begrenzte Plakatgröße steht für den mangelnden Raum. Überlagerte Rechtecke markieren die viel zu kleinen Lebensflächen. Die verstreute Typografie symbolisiert Menschen, die auf der Suche nach Stabilität, in Bewegung sind und an eine nachhaltige Zukunft glauben. Diese Arbeit ist ein Appell, hinzusehen – denn hinter jedem ungewöhnlichen Zuhause steht ein Mensch.