Michał Stachacz

Stadt

Dieses Poster kombiniert zwei vertraute Symbole: das Behindertensymbol und ein städtisches Straßenschild. Die Stadtsilhouette steht für kaputte, unzugängliche öffentliche Räume – Schlaglöcher, bröckelnde Bürgersteige, steile Bordsteine und das Fehlen von glatten Wegen. Die Person im Rollstuhl ist darin gefangen.

Polen
2025

Laura Markert

Bezahlt mich wie einen eurer Cis-Typen

Das Plakat zeigt eine feministische Forderung als gemeißelte Steintafel, greift die Bildsprache von Mahnmalen auf und verleiht dem Protest gegen den Gender Pay Gap – der noch immer bei 16 % liegt – eine ungewohnte Schwere. Vielleicht müssen wir unsere Forderungen erst in Stein meißeln, um endlich gehört zu werden?
Wirklich in Stein gemeißelt wurde dafür die die eigens gestaltete Display-Schrift »Friedländer« – inspiriert von einem frühen Entwurf der Gestalterin Elisabeth Friedländer, einer der ersten Schriftgestalterinnen Deutschlands.

Deutschland
2025

Lex Drewinski

Friedensgespräche

Friedensgespräche mit Gegnern wie Wladimir Putin sind wie ein russisches Roulettespiel.

Polen/Deutschland
2025

Aurore Huberty

Schwebend zwischen Hoffnung und Verzweiflung

Dieses Plakat greift ein aktuelles und tragisches Thema auf: Migration. Es ist den Menschen gewidmet, die alles riskieren – die auf überfüllten Schlauchbooten über das Meer fliehen – auf der Suche nach einem besseren Leben. Eine Reise voller Hoffnung und Verzweiflung, die oft tödlich endet. Ich habe bunte Bojen dargestellt, als Zeichen von Hoffnung und Freude – doch sie täuschen: überladen, beschädigt, nicht für die gefährliche Reise gemacht. Die schwarzen Punkte stehen für die zahllosen Leben, die im Meer verloren gingen. Dieses Werk ist ihnen gewidmet.

Schweiz
2025

Felix Kind & Lukas Rösener

Kltrkrzng

Die deutsche Bundesregierung will massive Einsparungen im Bundeshaushalt vornehmen, um die Schuldenbremse einzuhalten. Ausgerechnet der Kultursektor leidet besonders darunter, denn die Sparmaßnahmen werden große Lücken hinterlassen. Viele Kultureinrichtungen müssen sogar um ihre Existenz fürchten.
Kunst und Kultur sind für eine vielfältige und offene Gesellschaft jedoch unverzichtbar.

Deutschland
2025

Márton Németh

Absurdität

Dieses Poster wurde von der Philosophie des Absurden inspiriert – der zwanghaften Suche nach einem Sinn, wo keiner existiert. Auf der verzweifelten Suche nach dem Ganzen wird die Realität in immer kleinere Teile zerlegt, bis nur noch ein Rauschen übrig ist. Je mehr wir versuchen, sie zu verstehen, desto unverständlicher wird sie. Und trotzdem versuchen wir es weiter.

Ungarn
2025

Chen Jie

Die Früchte des Krieges

Dieses Kunstwerk verwendet die Form traditioneller chinesischer Tuschemalerei, um Trauben aus Granaten und Stacheldraht darzustellen – als Symbol dafür, dass die Folgen des Krieges wie bittere Früchte nur Leid und Kummer bringen. Dies steht in scharfem Kontrast zur Süße, die man normalerweise mit Trauben assoziiert, und verschmilzt zwei gegensätzliche Empfindungen zu einer einzigen. Es lädt den Betrachter ein, „die bittere Frucht des Krieges“ zu kosten – ein Plädoyer für Frieden und Konfliktvermeidung.

China
2025

Lewin Harnisch

Essen Sie die Reichen

Während die Schere zwischen Arm und Reich immer größer wird, erlangen die reichsten Prozente der Weltbevölkerung zunehmend mehr Einfluss und Macht. Das äußert sich nicht nur in einem finanziellen Ungleichgewicht, sondern auf allen Ebenen des gesellschaftlichen Zusammenlebens.
Gegen diese Ungerechtigkeiten gehen – gerade in Zeiten, in denen Donald Trump als „mächtigster Mann der Welt“ gilt – immer mehr Menschen auf die Straße. Ein Ausdruck dieses Widerstands ist der Slogan „Eat The [Filthy] Rich“, der seit der Französischen Revolution für den Kampf gegen übermäßigen Reichtum und Kapitalismus steht.

Deutschland
2025

Valerie Kemper

ICH/WIR

Das Plakat „ICH/WIR“ setzt ein deutliches Zeichen in einer Zeit, in der gesellschaftlicher Zusammenhalt zunehmend zu erodieren scheint. In überdimensionierten, weißen Buchstaben schreit uns das „ICH“ förmlich entgegen – laut, dominant, unübersehbar. Erst beim zweiten Blick entdeckt man das kleine „WIR“ in der unteren Ecke: leise, fast übersehen.

Das Plakat ist ein kritischer Kommentar zur zunehmenden gesellschaftlichen Gleichgültigkeit, Vereinzelung und zum Verlust kollektiver Verantwortung, die durch eine zunehmende Ich-Bezogenheit gefördert werden. In einer Zeit, in der individuelle Belange häufig über das kollektive Wohl gestellt werden, fordert es dazu auf, das „WIR“ nicht aus dem Blick zu verlieren.

Deutschland
2025

Ireneusz Borowski

Die Lieferung von neuem Spielzeug – HIMARS

Auf meinem Plakat sind militärische Ausrüstungen als Spielzeugmodelle dargestellt. Politiker, die bequem an sicheren Orten sitzen und üppige Mahlzeiten zu sich nehmen, entscheiden über das Schicksal anderer und behandeln Krieg und den Tod unschuldiger Menschen wie ein Spiel. Diese Arbeit ist ein Protest gegen diese Art der Führung.

Polen
2025

Tobias König

Fleisch

Der Fleischkonsum ist so hoch wie nie. Jährlich werden Milliarden Tiere durch ein System geschleust, das sie möglichst effizient tötet und verarbeitet. Ethisch, ökologisch und gesundheitlich ist das höchst problematisch.

Schweiz
2025

Jonas Fehlinger

Braune Scheiße

Die AfD und ihre Mitglieder, sind vor allem bekannt für Ihre rechten, rassistischen, faschistischen und menschenverachtenden Aussagen. Aussagen, die an die Nazis erinnern.
Aus diesem Grund wurde der Pfeil aus dem Logo der AfD etwas verändert, angepasst und braun eingefärbt. So wird verdeutlicht, was die AfD wirklich ist. Braune Scheiße.

Deutschland
2025

Aiwei Wen

Gewinner

Wenn Geld die Spielregeln bestimmt, wird die Fairness von einigen wenigen manipuliert.

China
2025

Joris Scholz

Krieg zahlt sich aus

Bomben fallen, Menschen fliehen, Städte zerbrechen – Krieg ist die pure Katastrophe. Für Millionen bedeutet er Schmerz, Verlust und Angst. Doch nicht für alle. Es gibt jene, die am Leid verdienen: Aktionäre, deren Investitionen in Rüstungskonzerne Höchstgewinne bringen. Staatschefs, die unter dem Deckmantel des Friedens Rohstoffe und Macht sichern. Banken, die mit Krediten für Waffengeschäfte ihren Profit vermehren. Solange man mit Krieg Geld verdienen kann, warum sollte es dann Frieden geben?

Deutschland
2025

Damian Kłaczkiewicz

Lasst uns Gutes schaffen

Die Kelle ist ein Werkzeug zum Bauen. Indem wir sie mit dem Symbol des Guten – der Liebe – verbinden, gewinnen wir die Kraft einer mächtigen Botschaft.
Gutes zu schaffen ist sowohl unglaublich einfach als auch unglaublich schwer. Aber ich glaube, dass wir nur durch diesen Akt – durch den Aufbau des Guten – im wahrsten, humanistischsten Sinne menschlich bleiben können.

Polen
2025

Jennifer Barth

Schaffa, Schaffa Häusle Baue

Mein Plakatentwurf thematisiert die Absurdität eines Lebens, das sich fast nur ums Arbeiten dreht – gefangen im Alltagstrott einer Arbeitergesellschaft, in der kaum hinterfragt wird, warum wir tun, was wir tun. Statt zu leben, „funktionieren“ wir – Tag für Tag, ganz nach dem Motto: „Schaffa, schaffa, Häusle Baua.“

Die zentrale Bildidee basiert auf einer Fotografie, die ich in Reykjavík, Island, aufgenommen habe: eine Steinstatue mit einem schweren Fels auf dem Kopf. Für mich symbolisiert sie das erdrückende Gewicht gesellschaftlicher Erwartungen. Inspiriert von diesem Motiv, habe ich sie in meinem Plakatentwurf in Rosa eingefärbt – als Sinnbild für die Scheinwelt, in der wir oft leben, gefangen in einer Blase aus Arbeit, Konsum und Anpassung.

Deutschland
2025

Selatin Selmani

Misch dich ein.

Dieses Plakat ist ein Aufruf: nicht wegsehen, nicht schweigen – sondern einmischen. Einmischen heißt nicht, perfekte Antworten zu haben, sondern Haltung zu zeigen. Fragen stellen. Aufstehen. Die Stimme erheben, auch wenn sie zittert. Lass dich nicht einschüchtern. Misch dich ein. Weil Schweigen keine Option ist.

Deutschland
2025

Aurore Huberty

Wo die Wände aus Pappe sind

Dieses Plakat macht sichtbar, was die Welt oft zu verbergen versucht: Obdachlosigkeit, Slums und Favelas. Tausende solcher Orte existieren weltweit – von der Gesellschaft an den Rand gedrängt. Durch kräftige Farben und überlagerte Kompositionen rücke ich sie ins Licht – als Symbol für das enge, überfüllte Zusammenleben. Die begrenzte Plakatgröße steht für den mangelnden Raum. Überlagerte Rechtecke markieren die viel zu kleinen Lebensflächen. Die verstreute Typografie symbolisiert Menschen, die auf der Suche nach Stabilität, in Bewegung sind und an eine nachhaltige Zukunft glauben. Diese Arbeit ist ein Appell, hinzusehen – denn hinter jedem ungewöhnlichen Zuhause steht ein Mensch.

Schweiz
2025

Benedikt Wienerroither

Wütend auf…

Im Kontext der Gestaltung verweist das Poster auf mich selbst. Ich bin wütend auf mich selbst. Wütend, dass ich oft nicht wütender auf mich selbst bin. Im Kontext der Präsentation richtet sich diese Wut plötzlich auf dich. Ich bin wütend auf dich, weil du oftmals nicht wütend genug auf dich selbst bist. Und ich bin wahrscheinlich nun auch wütend auf dich, weil du das Konzept hinter diesem Poster möglicherweise nicht verstehst.
Wir richten unsere Wut immer nach außen und vergessen, wie heuchlerisch und unreflektiert wir dabei eigentlich sind. Es ist verdammt einfach, auf andere zu zeigen und seine Wut darauf auszurichten, anstatt auf sich selbst. Ironischerweise macht dieses Poster genau das.

Österreich
2025

Michał Stachacz

Männlicher Selbstmord

Drei Viertel aller Selbstmorde werden von Männern begangen. Dieses Plakat bezieht sich auf das Symbol des Mars – ein Kreis mit einem schräg nach oben zeigenden Pfeil, der für Männlichkeit steht. Hier markiert der Pfeil auch den Eintrittspunkt einer Kugel.

Polen
2025

Yuqiao Li

Handy Sucht

Lichter aus. Körper verdreht. Ein Auge geschlossen.
Das nächtliche Ritual beginnt.
Stunden vergehen in der Stille, der Bildschirm leuchtet –
bis sich die Wirbelsäule krümmt, der Nacken steif wird,
und die Augen langsam vergessen, geradeaus zu schauen.
Sie sind nicht blind.
Nur… auf einen anderen Winkel fixiert.

China
2025

Piotr Pietrzak

Osten/Westen

Das Plakat Ost/West wurde vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse im Osten erstellt. Ich kann getrost sagen: „Im Osten ändert sich nichts.“ Die zentrale Idee war, zwei Richtungen zu zeigen – einen Pfeil, der nach Westen, und einen anderen, der nach Osten zeigt – als eine Art Warnung. Die Rakete symbolisiert den anhaltenden Konflikt an vielen Fronten: rassisch, ethnisch und religiös. Stoppt den Krieg!

Polen
2025

Lars Hansen

Zeichen setzen

Die Sprache entwickelt sich weiter: ein visuelles Statement für Vielfalt und Inklusion. Im Deutschen werden zunehmend Symbole wie *, : oder – verwendet, um geschlechtergerechte Sprache zu kennzeichnen. In dieser Arbeit ersetzen sie die Vokale und machen den sprachlichen Wandel deutlich sichtbar.

Deutschland
2025

Maria Yurtaeva

Mobbing

Das Schlimmste am Mobbing ist nicht der Anführer der wütenden Menge – es sind die stillen Mitläufer. Sie sehen, was passiert, sagen aber nichts, aus Angst, auf der anderen Seite zu landen.

Russland
2025

Riccardo Carrara

Ein ungerechter Vorteil

Dieses Poster verdeutlicht das Privileg und den Vorteil, mit dem manche Menschen geboren werden. Würfel sind das ultimative Symbol des Zufalls – einmal geworfen, kann niemand das Ergebnis kontrollieren, und es scheint, als hätte jeder die gleichen Chancen. Doch in Wirklichkeit haben manche Menschen bessere Chancen als andere – ohne Verdienst, Anstrengung oder Leistung.

England
2025

Illia Vaniushyn

Der orangefarbende Präsident

Unter dem polierten Anzug und dem Kunsthaar verbirgt sich Fäulnis. Dieses Plakat zerbricht die Illusion und enthüllt einen Mann, der nicht von Ethik, sondern von seinem Ego getrieben wird. Schimmel wächst, wo er nicht hingehört. Er schmeichelt mit Lügen, drückt sich vor der Verantwortung und spielt beide Seiten zu seinem persönlichen Vorteil aus. Das ist keine Diplomatie – es ist Fäulnis, die sich als Führung ausgibt. Ein Porträt eines Mannes, der laut spricht und von innen heraus verfällt. Meine Damen und Herren: der orangefarbene Präsident.

Polen
2025

Jouri Toreev

Zensur

Zensur schränkt Menschenrechte und Freiheiten ein und führt zu einer aus Angst geborenen Selbstzensur.

Weißrussland
2025

Kai Huang

Geist

Das Gespenst der Plastikverschmutzung ist allgegenwärtig – wie der Schrei einer menschlichen Seele, die in einer von Plastiktüten erstickten Welt gefangen ist.

China
2025

Nicole Martin

#freepalestine

7. Oktober 2023: Ein weiteres Kapitel in einem jahrzehntelangen Völkermord.
Im Jahr 1947 schlugen die Vereinten Nationen die Teilung Palästinas in zwei Staaten vor: einen arabischen und einen jüdischen. Dem Plan zufolge sollten 1,3 Millionen Palästinenser 44 % des Landes erhalten, während 600 000 Juden 55 % erhalten sollten. Damit wären die Palästinenser zu einer Minderheit in ihrer eigenen Heimat geworden. Die beiden Staaten sollten wirtschaftlich miteinander verbunden werden, aber der arabische Staat und die palästinensische Führung lehnten den Plan ab. Er wurde nie umgesetzt.
Israel wurde gegründet, und es kam zum Krieg. Bis heute werden die Palästinenser aus ihren Städten und Dörfern vertrieben.

Deutschland
2025

Michelle Mechler

Wie gemalt

Das Ziel von Wie gemalt ist es, Bewusstsein für häusliche Gewalt zu schaffen und zum Nachdenken über ihre Komplexität anzuregen. Dazu zeigt es eine scheinbar idyllische ’Mutter-Vater-Kind‘- Szene im Stil einer kindlichen Buntstift-Zeichnung, die durch subtile Details auf eine bedrückende Realität schließen lässt.

Deutschland
2025